Im Luftschutzstollen der Nazis

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Im Rahmen der Projektwoche für die Klasse 1 C-WS organisierten die Lehrer Ludwig Harasser und Alfred Plank einen Besuch des Luftschutzbunkers in der Fagenstaße. Die Bunkeranlage wird von der Gesellschaft Talia geführt und bietet Führungen für Gruppen an.

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Prof. Alfred Plank lässt die interessante Fortbildung Revue passieren:

Am Eingang hinter dem REHA-Zentrum trafen wir uns mit der Führerin. Sie klärte uns darüber auf, dass dies im eigentlichen Sinne kein Bunker, sondern ein Luftschutzstollen ist, zum Schutze vor Bomenangriffen, während ein Bunker eine militärische Anlage ist und zur Verteidigung dient.
2014-04-10 06.56.34 1Diese Anlage ist riesieg, über 6200 Quadratmeter groß, und wurde von den Nazis ab September 1943 gebaut.
Eine sehr große Anzahl von Kavernen und Stollen waren zu Büro- und Aufenthaltsräumen ausgebaut worden. Die Anlage war mit Strom und Telefon versorgt. Luftschächte sorgten für die Sauerstoffversorgung.
Wir befinden uns hier im 1. Stock, erzählte die Führerin. Unter uns sind noch viel größere Stollen; sie waren befahrbar und in ihnen wurde der Fuhrpark untergebracht.
Zum Teil trifft man heute noch auf befließte Gänge und Stollen.
In einem Seitenstollen (Saal) sind Stühle aufgestellt, genug Platz für alle; hier sind noch kleine Gegenstände, Fundstücke aus der damaligen Zeit zusammengestellt.
Die Führerin erzählte uns Begebenheiten und Fakten aus der Kriegszeit, 13 mal wurde Bozen von Amerikanern bombardiert, vor allem um die Brennerbahnlinie zu zerstören. Aber Bombenalarm gab es 412 Mal. Bei 500 Tagen Naziherrschaft in Südtirol bedeutete das an vielen Tagen dreimal Bombenalarm. Die Menschen lebten in ständiger Angst. Für manche waren die Luftschutzstollen zu weit weg und so bauten sie sich die Keller aus. Bei der Bombardierung einer Schule kamen im Keller  50 Menschen ums Leben.
2014-04-10 07.36.10 1Diese Luftschutzstollen waren den Nazis vorbehalten. Für die Bevölkerung gab es andere Keller.
Ingesamt war es ein sehr aufschlussreicher und bewegender Rückblick auf die Kriegszeit. Ein großes Dankeschön gebührte unserer Führung.